30.06.2025

Wochenausblick: Märkte optimistisch nach Waffenstillstand im Nahen Osten

Wochenausblick: Märkte optimistisch nach Waffenstillstand im Nahen Osten

Wochenausblick: Märkte optimistisch nach Waffenstillstand im Nahen Osten

Inhalt

Mit dem Start in die erste Juliwoche 2025 und damit am Ende des 2. Quartals sieht das Marktumfeld nun deutlich optimistischer aus. Während der deutsche Leitindex DAX zwar Stärke bewies, aber kein neues Rekordhoch erreichte, sah es in den USA anders aus. So erreichten der breitgefächerte Index S&P 500 als auch der tech-lastige Nasdaq 100 am Freitag neue Höchststände. Gleichzeitig verliert der US-Dollar gegenüber anderen Hauptwährungen an Wert, während auch Gold und WTI Crude Oil tiefer stehen. Ist nun wieder Sicherheit in die Aktienmärkte eingekehrt?

Rückblick: Waffenstillstand im Nahen Osten bringt erstmal Entspannung

Nach intensiven militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran wurde zu Wochenbeginn eine Waffenruhe vereinbart. Sowohl Israel als auch der Iran erklärten, sich an die Vereinbarung halten zu wollen. Israels Premier Netanjahu sprach von einem „historischen Sieg“ und kündigte an, dass Israel vorerst keine weiteren Angriffe plane, solange der Iran ebenfalls zurückhalte. Der Iran signalisierte ebenfalls Dialogbereitschaft und die Bereitschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Waffenruhe führte dazu, dass Israel die während des Konflikts verhängten Beschränkungen im Land aufhob und der Alltag langsam zurückkehrte. Dennoch bleibt die Lage fragil, da beide Seiten betonten, bei erneuten Provokationen wieder militärisch zu reagieren.

Tech-Aktien gefragt – Gold und Öl geben nach

Mit der Entspannung im Nahen Osten verlagerte sich die Aufmerksamkeit der Anleger wieder stärker auf die internationalen Aktienmärkte. Besonders Technologiewerte konnten von der verbesserten Risikostimmung profitieren. Große US-Tech-Konzerne wie Alphabet, Microsoft und Nvidia verzeichneten Kursgewinne, getrieben von anhaltender Nachfrage nach KI-Lösungen und Cloud-Services. 

Im Gegenzug verloren Rohstoffe wie Gold und Rohöl (WTI) an Wert. Gold, das in den Tagen der Eskalation noch deutlich zugelegt hatte, gab nach Bekanntwerden der Waffenruhe spürbar nach und fiel unter die Marke von 3.300 US-Dollar je Unze. Auch der Ölpreis (WTI Crude) reagierte auf die Entspannung mit schnellen Kursrückgängen. Die Sorge vor einer Unterbrechung der Ölversorgung durch eine Blockade der Straße von Hormus ließ nach, was den Preisdruck reduzierte.

Zentrale Ereignisse mit Auswirkung in der neuen Woche

Handel und Zölle:
US-Präsident Trump bestätigte ein neues Abkommen mit China, das jedoch kein umfassendes Handelsabkommen darstellt, sondern sich vor allem auf die Beschleunigung von Exporten seltener Erden bezieht. Die US-Regierung plant zudem, mit zehn weiteren Handelspartnern kurzfristig neue Vereinbarungen zu schließen, während die EU überlegt, Zölle auf US-Importe zu senken, um einen schnellen Deal mit Washington zu erreichen. 

Für die Märkte bedeutet das: Die Unsicherheit über die künftige Handelsarchitektur bleibt bestehen, während kurzfristige Entlastungen möglich sind. Jedoch bleiben branchenspezifische Risiken – etwa im Bereich Technologie, Auto und Rohstoffe – hoch.

Internationale Steuerpolitik:
Die USA und andere Staaten haben sich auf Ausnahmen für US-Unternehmen bei der internationalen Mindeststeuer geeinigt. Das könnte kurzfristig die Attraktivität amerikanischer Technologiewerte und globaler Konzerne stützen, doch die Debatte um faire Besteuerung und Wettbewerbsfähigkeit bleibt ein Dauerthema.

Asien im Fokus:
Japan und Taiwan setzen neue Anti-Dumping-Zölle gegen chinesische Produkte durch, während Japan die Belastungen durch US-Autozölle abfedern will. In China trübt sich das Bild weiter ein: Die Industriegewinne gingen im Mai zurück, und laut Reuters-Umfrage schrumpft die Fabrikaktivität bereits den dritten Monat in Folge. Das belastet die Exportaussichten und könnte die Nachfrage nach europäischen und US-Produkten dämpfen.

Währung und Anleihen:

In Japan kaufen Privatanleger verstärkt Staatsanleihen, da die Renditen steigen und die Inflation die Kaufkraft schmälert. Die Bank of Japan prüft weiterhin Anleiherückkäufe, während die BoE wegen ihres Bondverkaufsprogramms in der Kritik steht, da es die Kreditkosten weiter erhöhen könnte.


Sektor-Trends und Einzelwerte
  • Technologie: Alphabet baut seine Cloud-Finanzabteilung mit einem Oracle-Manager aus. Xiaomi feiert einen erfolgreichen SUV-Launch. SoftBank will in den kommenden zehn Jahren zum führenden Anbieter für „artificial super intelligence“ werden.

  • Industrie & Auto: Toyota setzt seine Rekordserie bei Hybridverkäufen fort

  • Gesundheit: Novo Nordisk meldet Durchbrüche bei neuen Adipositas-Medikamenten, was den Health-Care-Sektor beflügelt. Walgreens Boots Alliance meldet Fortschritte bei der Restrukturierung und im Turnaround.


Entwicklung der Indizes – technische Marken

Der DAX testet aktuell weiter die Widerstandszone um 23.900 Punkte, mit einer wichtigen Unterstützung bei 23.500. Der S&P 500 zeigt starken Aufwärtsdruck Richtung 6200 Punkte, wobei 6000 als nächste Unterstützung gelten könnte. Auch der Nasdaq 100 befindet sich auf einem steilen Aufstieg Richtung 22.600 Punkten, während hier eine Unterstützung bei 22.200 Punkten liegen könnte.


Fazit: Drei Dinge, auf die Anleger jetzt besonders achten sollten

Handel und Geopolitik: Neue Zollmaßnahmen, Handelsabkommen und die Waffenruhe im Nahen Osten bleiben die zentralen Themen. Jede neue Nachricht kann die Märkte weiter stärken oder doch wieder schwächen.

Geldpolitik und Konjunktur: Die Märkte bleiben abhängig von geldpolitischen Hinweisen und den anstehenden US- und britischen Konjunkturdaten. Überraschungen könnten starke Kursbewegungen auslösen.

Sektor-Rotation und Einzeltitel: Technologiewerte bleiben gefragt, während Rohstoffe wie Gold und Öl nachgeben. Wer gezielt auf Unternehmen mit Innovationskraft oder Preissetzungsmacht setzt, könnte von der aktuellen Marktphase profitieren.

Mit dem Start in die erste Juliwoche 2025 und damit am Ende des 2. Quartals sieht das Marktumfeld nun deutlich optimistischer aus. Während der deutsche Leitindex DAX zwar Stärke bewies, aber kein neues Rekordhoch erreichte, sah es in den USA anders aus. So erreichten der breitgefächerte Index S&P 500 als auch der tech-lastige Nasdaq 100 am Freitag neue Höchststände. Gleichzeitig verliert der US-Dollar gegenüber anderen Hauptwährungen an Wert, während auch Gold und WTI Crude Oil tiefer stehen. Ist nun wieder Sicherheit in die Aktienmärkte eingekehrt?

Rückblick: Waffenstillstand im Nahen Osten bringt erstmal Entspannung

Nach intensiven militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran wurde zu Wochenbeginn eine Waffenruhe vereinbart. Sowohl Israel als auch der Iran erklärten, sich an die Vereinbarung halten zu wollen. Israels Premier Netanjahu sprach von einem „historischen Sieg“ und kündigte an, dass Israel vorerst keine weiteren Angriffe plane, solange der Iran ebenfalls zurückhalte. Der Iran signalisierte ebenfalls Dialogbereitschaft und die Bereitschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Waffenruhe führte dazu, dass Israel die während des Konflikts verhängten Beschränkungen im Land aufhob und der Alltag langsam zurückkehrte. Dennoch bleibt die Lage fragil, da beide Seiten betonten, bei erneuten Provokationen wieder militärisch zu reagieren.

Tech-Aktien gefragt – Gold und Öl geben nach

Mit der Entspannung im Nahen Osten verlagerte sich die Aufmerksamkeit der Anleger wieder stärker auf die internationalen Aktienmärkte. Besonders Technologiewerte konnten von der verbesserten Risikostimmung profitieren. Große US-Tech-Konzerne wie Alphabet, Microsoft und Nvidia verzeichneten Kursgewinne, getrieben von anhaltender Nachfrage nach KI-Lösungen und Cloud-Services. 

Im Gegenzug verloren Rohstoffe wie Gold und Rohöl (WTI) an Wert. Gold, das in den Tagen der Eskalation noch deutlich zugelegt hatte, gab nach Bekanntwerden der Waffenruhe spürbar nach und fiel unter die Marke von 3.300 US-Dollar je Unze. Auch der Ölpreis (WTI Crude) reagierte auf die Entspannung mit schnellen Kursrückgängen. Die Sorge vor einer Unterbrechung der Ölversorgung durch eine Blockade der Straße von Hormus ließ nach, was den Preisdruck reduzierte.

Zentrale Ereignisse mit Auswirkung in der neuen Woche

Handel und Zölle:
US-Präsident Trump bestätigte ein neues Abkommen mit China, das jedoch kein umfassendes Handelsabkommen darstellt, sondern sich vor allem auf die Beschleunigung von Exporten seltener Erden bezieht. Die US-Regierung plant zudem, mit zehn weiteren Handelspartnern kurzfristig neue Vereinbarungen zu schließen, während die EU überlegt, Zölle auf US-Importe zu senken, um einen schnellen Deal mit Washington zu erreichen. 

Für die Märkte bedeutet das: Die Unsicherheit über die künftige Handelsarchitektur bleibt bestehen, während kurzfristige Entlastungen möglich sind. Jedoch bleiben branchenspezifische Risiken – etwa im Bereich Technologie, Auto und Rohstoffe – hoch.

Internationale Steuerpolitik:
Die USA und andere Staaten haben sich auf Ausnahmen für US-Unternehmen bei der internationalen Mindeststeuer geeinigt. Das könnte kurzfristig die Attraktivität amerikanischer Technologiewerte und globaler Konzerne stützen, doch die Debatte um faire Besteuerung und Wettbewerbsfähigkeit bleibt ein Dauerthema.

Asien im Fokus:
Japan und Taiwan setzen neue Anti-Dumping-Zölle gegen chinesische Produkte durch, während Japan die Belastungen durch US-Autozölle abfedern will. In China trübt sich das Bild weiter ein: Die Industriegewinne gingen im Mai zurück, und laut Reuters-Umfrage schrumpft die Fabrikaktivität bereits den dritten Monat in Folge. Das belastet die Exportaussichten und könnte die Nachfrage nach europäischen und US-Produkten dämpfen.

Währung und Anleihen:

In Japan kaufen Privatanleger verstärkt Staatsanleihen, da die Renditen steigen und die Inflation die Kaufkraft schmälert. Die Bank of Japan prüft weiterhin Anleiherückkäufe, während die BoE wegen ihres Bondverkaufsprogramms in der Kritik steht, da es die Kreditkosten weiter erhöhen könnte.


Sektor-Trends und Einzelwerte
  • Technologie: Alphabet baut seine Cloud-Finanzabteilung mit einem Oracle-Manager aus. Xiaomi feiert einen erfolgreichen SUV-Launch. SoftBank will in den kommenden zehn Jahren zum führenden Anbieter für „artificial super intelligence“ werden.

  • Industrie & Auto: Toyota setzt seine Rekordserie bei Hybridverkäufen fort

  • Gesundheit: Novo Nordisk meldet Durchbrüche bei neuen Adipositas-Medikamenten, was den Health-Care-Sektor beflügelt. Walgreens Boots Alliance meldet Fortschritte bei der Restrukturierung und im Turnaround.


Entwicklung der Indizes – technische Marken

Der DAX testet aktuell weiter die Widerstandszone um 23.900 Punkte, mit einer wichtigen Unterstützung bei 23.500. Der S&P 500 zeigt starken Aufwärtsdruck Richtung 6200 Punkte, wobei 6000 als nächste Unterstützung gelten könnte. Auch der Nasdaq 100 befindet sich auf einem steilen Aufstieg Richtung 22.600 Punkten, während hier eine Unterstützung bei 22.200 Punkten liegen könnte.


Fazit: Drei Dinge, auf die Anleger jetzt besonders achten sollten

Handel und Geopolitik: Neue Zollmaßnahmen, Handelsabkommen und die Waffenruhe im Nahen Osten bleiben die zentralen Themen. Jede neue Nachricht kann die Märkte weiter stärken oder doch wieder schwächen.

Geldpolitik und Konjunktur: Die Märkte bleiben abhängig von geldpolitischen Hinweisen und den anstehenden US- und britischen Konjunkturdaten. Überraschungen könnten starke Kursbewegungen auslösen.

Sektor-Rotation und Einzeltitel: Technologiewerte bleiben gefragt, während Rohstoffe wie Gold und Öl nachgeben. Wer gezielt auf Unternehmen mit Innovationskraft oder Preissetzungsmacht setzt, könnte von der aktuellen Marktphase profitieren.