21.07.2025

Wochenausblick: Handelskonflikt zwischen EU und USA eskaliert

Wochenausblick: Handelskonflikt zwischen EU und USA eskaliert

Wochenausblick: Handelskonflikt zwischen EU und USA eskaliert

Inhalt

Handelskonflikte: Weitere Eskalation zwischen USA und EU

Die zurückliegende Woche war von einer deutlichen Verschärfung im Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union geprägt. US-Präsident Trump kündigte überraschend an, ab dem 1. August auf sämtliche Importe aus der EU einen pauschalen Zollsatz von 30% zu erheben, nachdem die Handelsgespräche wie erwartet gescheitert sind. Auch andere Wirtschaftspartner – darunter Mexiko und Indonesien – sind betroffen. Die Europäische Union reagierte umgehend: Neben intensiven Verhandlungen arbeitet Brüssel mit Hochdruck an Gegenzöllen und plant noch im Juli Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Importe im Volumen von 72 Milliarden Euro umzusetzen. Betroffen wären symbolträchtige US-Produkte wie Flugzeuge, Pkw, Bourbon und landwirtschaftliche Erzeugnisse. EU-Vertreter sprechen von einem Handelskrieg, falls der neue US-Tarif greift – und warnen vor dramatischen Folgen für Lieferketten und Wohlstand auf beiden Seiten des Atlantiks.

Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen heizt die Volatilität der Märkte an. Viele Unternehmen, besonders aus der Exportbranche, bereiten sich auf Unterbrechungen vor und prüfen alternative Bezugsquellen oder Preiserhöhungen. Die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Kompromisses wird von Analysten als gering eingeschätzt.

US-Politik: Trumps Angriff auf die Unabhängigkeit der Fed

Ein weiteres marktrelevantes Ereignis war Donald Trumps offene Drohung, US-Notenbankchef Jerome Powell zu entlassen. Trump präsentierte am Dienstag sogar einen Entwurf eines Entlassungsschreibens gegenüber republikanischen Abgeordneten. Am Folgetag, nach massiver Kritik, ruderte er etwas zurück, blieb aber bei seiner harschen Fed-Kritik. Die Unsicherheit über die Führung und Unabhängigkeit der US-Notenbank führte am Mittwoch zu einer abrupten Schwäche des US-Dollars und brachte kurzfristige Unruhe an den Finanz- und Anleihemärkten. Experten befürchten, dass eine Entlassung Powells zu einem historischen Vertrauensverlust in die Notenbank und zu zinspolitischer Destabilisierung führen könnte.

Devisenmarkt: Dollar kehrt die Richtung um

Nach einer Phase der Stärke hat der US-Dollar in dieser Woche deutlich an Wert verloren. Der DXY-Index fiel zuletzt auf rund 98,3 Punkte und verbuchte im Juli bisher ein Minus von 0,6%. Gründe sind einerseits Trumps Interventionen gegen Powell, andererseits die drohenden globalen Handelskonflikte und eine wachsende Erwartung von Zinssenkungen seitens der Fed im Herbst. Während einige international tätige US-Unternehmen von einem schwächeren Dollar profitieren, geraten europäische Unternehmen mit US-Exportfokus unter Druck.

Aktienmärkte: Korrekturgefahr trotz Tech-Stärke

Auch wenn DAX, S&P 500 und Nasdaq vergangene Woche neue Allzeithochs markierten, hat sich der Wind zum Wochenschluss etwas gedreht. Vor allem exportstarke Branchen wirken angesichts der drohenden Zölle angeschlagen. Europäische Industriewerte und Autohersteller litten besonders unter der Aussicht auf schärfere US-Einfuhrzölle. Zugleich bleibt der Technologiesektor robust: Die großen US-Tech-Konzerne („Magnificent Seven“) setzten ihre Kursgewinne fort, getragen von anhaltendem KI-Boom, starken Quartalszahlen und neuen Produktankündigungen. Nvidia und andere KI-Spezialisten führen den Sektor weiterhin an.

Makroökonomische Rahmenbedingungen: Unsicherheit dominiert

•⁠ ⁠Zinsen: Die Markterwartung einer baldigen Zinssenkung der Fed steigt angesichts der politischen Unwägbarkeiten. In Europa bleibt die EZB vorsichtig, der starke Euro belastet weiter die Exportaussichten.

•⁠ ⁠Inflation: Wichtige US-Inflationsdaten für Juni fielen etwas höher aus als erwartet, bleiben aber im Zielkorridor. Die Märkte befürchten vor allem einen Wachstumsdämpfer durch neue Handelshemmnisse.

•⁠ ⁠Quartalszahlen: Die Berichtssaison nimmt Fahrt auf. Besondere Aufmerksamkeit gilt in der kommenden Woche den Ergebnissen und Ausblicken der großen US-Tech-Werte.

Was Anleger erwartet:

•⁠ ⁠Handelsstreit: Die Konfrontation zwischen USA und EU dürfte die Kursentwicklung maßgeblich beeinflussen. Jede neue Eskalation oder Verhandlungsmeldung kann starke Kursbewegungen auslösen und einzelne Branchen extrem treffen.

•⁠ ⁠Währungsschwankungen: Die Entwicklung des US-Dollar bleibt ein zentraler Marktindikator. Eine weitere Schwächung könnte zur Rotation in exportorientierte US-Sektoren führen, aber die Inflation importierter Güter erhöhen.

•⁠ ⁠Fed & Politik: Die Diskussion um die Notenbank-Führung bleibt ein Brandherd für Unsicherheit und könnte auch die Anleihemärkte kurzfristig erschüttern.

•⁠ ⁠Technologieaktien: Der KI-Sektor steht weiter im Fokus. Ob die Krise im Welthandel die positive Stimmung im Tech-Bereich dauerhaft bremst, bleibt jedoch abzuwarten.

Fazit

Die Woche vom 21. bis 25. Juli verspricht außerordentliche Spannung an den internationalen Finanzmärkten: Neue Zollandrohungen, die reale Gefahr eines US-EU-Handelskriegs sowie politische Interventionen im US-Notenbanksystem sorgen für hohe Volatilität und Verunsicherung. Flexibilität und ein wachsamer Blick auf das Nachrichtengeschehen sind für Anleger entscheidend, um auf schnelle Markttrends reagieren und Risiken gezielt steuern zu können.

Handelskonflikte: Weitere Eskalation zwischen USA und EU

Die zurückliegende Woche war von einer deutlichen Verschärfung im Handelsstreit zwischen den USA und der Europäischen Union geprägt. US-Präsident Trump kündigte überraschend an, ab dem 1. August auf sämtliche Importe aus der EU einen pauschalen Zollsatz von 30% zu erheben, nachdem die Handelsgespräche wie erwartet gescheitert sind. Auch andere Wirtschaftspartner – darunter Mexiko und Indonesien – sind betroffen. Die Europäische Union reagierte umgehend: Neben intensiven Verhandlungen arbeitet Brüssel mit Hochdruck an Gegenzöllen und plant noch im Juli Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Importe im Volumen von 72 Milliarden Euro umzusetzen. Betroffen wären symbolträchtige US-Produkte wie Flugzeuge, Pkw, Bourbon und landwirtschaftliche Erzeugnisse. EU-Vertreter sprechen von einem Handelskrieg, falls der neue US-Tarif greift – und warnen vor dramatischen Folgen für Lieferketten und Wohlstand auf beiden Seiten des Atlantiks.

Die Unsicherheit über das weitere Vorgehen heizt die Volatilität der Märkte an. Viele Unternehmen, besonders aus der Exportbranche, bereiten sich auf Unterbrechungen vor und prüfen alternative Bezugsquellen oder Preiserhöhungen. Die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Kompromisses wird von Analysten als gering eingeschätzt.

US-Politik: Trumps Angriff auf die Unabhängigkeit der Fed

Ein weiteres marktrelevantes Ereignis war Donald Trumps offene Drohung, US-Notenbankchef Jerome Powell zu entlassen. Trump präsentierte am Dienstag sogar einen Entwurf eines Entlassungsschreibens gegenüber republikanischen Abgeordneten. Am Folgetag, nach massiver Kritik, ruderte er etwas zurück, blieb aber bei seiner harschen Fed-Kritik. Die Unsicherheit über die Führung und Unabhängigkeit der US-Notenbank führte am Mittwoch zu einer abrupten Schwäche des US-Dollars und brachte kurzfristige Unruhe an den Finanz- und Anleihemärkten. Experten befürchten, dass eine Entlassung Powells zu einem historischen Vertrauensverlust in die Notenbank und zu zinspolitischer Destabilisierung führen könnte.

Devisenmarkt: Dollar kehrt die Richtung um

Nach einer Phase der Stärke hat der US-Dollar in dieser Woche deutlich an Wert verloren. Der DXY-Index fiel zuletzt auf rund 98,3 Punkte und verbuchte im Juli bisher ein Minus von 0,6%. Gründe sind einerseits Trumps Interventionen gegen Powell, andererseits die drohenden globalen Handelskonflikte und eine wachsende Erwartung von Zinssenkungen seitens der Fed im Herbst. Während einige international tätige US-Unternehmen von einem schwächeren Dollar profitieren, geraten europäische Unternehmen mit US-Exportfokus unter Druck.

Aktienmärkte: Korrekturgefahr trotz Tech-Stärke

Auch wenn DAX, S&P 500 und Nasdaq vergangene Woche neue Allzeithochs markierten, hat sich der Wind zum Wochenschluss etwas gedreht. Vor allem exportstarke Branchen wirken angesichts der drohenden Zölle angeschlagen. Europäische Industriewerte und Autohersteller litten besonders unter der Aussicht auf schärfere US-Einfuhrzölle. Zugleich bleibt der Technologiesektor robust: Die großen US-Tech-Konzerne („Magnificent Seven“) setzten ihre Kursgewinne fort, getragen von anhaltendem KI-Boom, starken Quartalszahlen und neuen Produktankündigungen. Nvidia und andere KI-Spezialisten führen den Sektor weiterhin an.

Makroökonomische Rahmenbedingungen: Unsicherheit dominiert

•⁠ ⁠Zinsen: Die Markterwartung einer baldigen Zinssenkung der Fed steigt angesichts der politischen Unwägbarkeiten. In Europa bleibt die EZB vorsichtig, der starke Euro belastet weiter die Exportaussichten.

•⁠ ⁠Inflation: Wichtige US-Inflationsdaten für Juni fielen etwas höher aus als erwartet, bleiben aber im Zielkorridor. Die Märkte befürchten vor allem einen Wachstumsdämpfer durch neue Handelshemmnisse.

•⁠ ⁠Quartalszahlen: Die Berichtssaison nimmt Fahrt auf. Besondere Aufmerksamkeit gilt in der kommenden Woche den Ergebnissen und Ausblicken der großen US-Tech-Werte.

Was Anleger erwartet:

•⁠ ⁠Handelsstreit: Die Konfrontation zwischen USA und EU dürfte die Kursentwicklung maßgeblich beeinflussen. Jede neue Eskalation oder Verhandlungsmeldung kann starke Kursbewegungen auslösen und einzelne Branchen extrem treffen.

•⁠ ⁠Währungsschwankungen: Die Entwicklung des US-Dollar bleibt ein zentraler Marktindikator. Eine weitere Schwächung könnte zur Rotation in exportorientierte US-Sektoren führen, aber die Inflation importierter Güter erhöhen.

•⁠ ⁠Fed & Politik: Die Diskussion um die Notenbank-Führung bleibt ein Brandherd für Unsicherheit und könnte auch die Anleihemärkte kurzfristig erschüttern.

•⁠ ⁠Technologieaktien: Der KI-Sektor steht weiter im Fokus. Ob die Krise im Welthandel die positive Stimmung im Tech-Bereich dauerhaft bremst, bleibt jedoch abzuwarten.

Fazit

Die Woche vom 21. bis 25. Juli verspricht außerordentliche Spannung an den internationalen Finanzmärkten: Neue Zollandrohungen, die reale Gefahr eines US-EU-Handelskriegs sowie politische Interventionen im US-Notenbanksystem sorgen für hohe Volatilität und Verunsicherung. Flexibilität und ein wachsamer Blick auf das Nachrichtengeschehen sind für Anleger entscheidend, um auf schnelle Markttrends reagieren und Risiken gezielt steuern zu können.