23.06.2025
Wochenausblick: Märkte im Bann von Zentralbank-Signalen, Konjunkturdaten und geopolitischen Risiken
Wochenausblick: Märkte im Bann von Zentralbank-Signalen, Konjunkturdaten und geopolitischen Risiken
Wochenausblick: Märkte im Bann von Zentralbank-Signalen, Konjunkturdaten und geopolitischen Risiken



Inhalt
Mit dem Start in die letzte Juniwoche 2025 verschärft sich die Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten weiter. Neue geldpolitische Impulse aus den USA, Großbritannien und Japan, frische Konjunkturdaten sowie die momentane Eskalation im Nahen Osten und bestehende Handelskonflikte bestimmen das Bild. Doch nach dem Output der Zentralbanken bleibt offen, ob sich die Märkte wieder beruhigen können. Denn die zuspitzende Lage im Nahen Osten, stockende Handelsgespräche und neue Wirtschaftsdaten könnten die Dynamik stark beeinflussen.
Rückblick: Zentralbanken setzen gemischte Signale – Märkte schwanken
Die Zentralbanken standen in der Vorwoche im Fokus. Die US-Notenbank Fed beließ ihren Leitzins wie erwartet unverändert, signalisierte aber weiterhin zwei mögliche Zinssenkungen für 2025. Innerhalb des Offenmarktausschusses nimmt die Unsicherheit jedoch zu: Sieben von 19 Mitgliedern plädieren inzwischen für keine Zinssenkung mehr in diesem Jahr, da die Inflationsprognose mit 3 % hoch bleibt und das Wachstum sich voraussichtlich abschwächt– ein Szenario, das die Märkte zunehmend verunsichert.
Die Bank of England hielt den Leitzins bei 4,25 %, wobei drei von neun Mitgliedern bereits für eine Senkung stimmten. Die britische Wirtschaft bleibt fragil, die Arbeitslosigkeit steigt leicht und Inflation bleibt weiterhin hoch.
Die Bank of Japan wiederum beließ den Leitzins bei 0,5 % und setzt angesichts der globalen Unsicherheiten auf einen datengesteuerten, flexiblen Kurs. Die Kerninflation stieg im Mai auf 3,7 % – der höchste Wert seit Januar 2023 –, was die geldpolitische Lage zusätzlich erschwert.
Konjunkturdaten als Stimmungsbarometer
Der Wochenauftakt bringt neue US-Einkaufsmanagerindizes (PMI): Zuletzt zeigte der Manufacturing PMI mit 52,3 einen leichten Anstieg, getrieben von robuster Binnennachfrage, aber schwachen Exporten und steigenden Kosten durch neue US-Zölle. Am Donnerstag folgt das US-BIP für das zweite Quartal.
Am Freitag stehen die britischen BIP-Zahlen im Fokus – die Prognosen wurden zwar zuletzt auf 1,1 % für das Gesamtjahr angehoben, doch schwache Einzelhandelsumsätze im Mai und eine fragile Konsumstimmung dämpfen die Erwartungen.
Geopolitik: Nahost-Konflikt als Preistreiber
Über das Wochenende ist der Nahost-Konflikt weiter eskaliert: Israel griff iranische Atomanlagen an, woraufhin der Iran mit Raketenangriffen auf Israel reagierte. Die USA beteiligten sich mit Luftschlägen gegen iranische Ziele. Der Iran droht nun offen mit einer Blockade der Straße von Hormus, was die Ölpreise bereits zeitweise deutlich steigen ließ. Die Diplomatie liegt aktuell weitgehend brach, der UN-Sicherheitsrat ruft zu einem Waffenstillstand auf. Die Lage bleibt angespannt und könnte die Energiepreise weiter antreiben.
Handelskonflikte: Zölle und Lieferengpässe
Gleichzeitig verschärfen sich die Handelskonflikte erneut:
Die USA haben die Zölle auf chinesische Kleinsendungen erhöht, was im Mai zu einem Einbruch der Lieferungen um 40 % führte – ein herber Rückschlag für den grenzüberschreitenden Onlinehandel. China wiederum hat die Ausfuhr von seltenen Erden massiv eingeschränkt; die Exporte halbierten sich im Mai und erreichten den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Dies verschärft die Lage für die globale Auto-, Elektronik- und Rüstungsindustrie.
Die EU hat den Zugang chinesischer Medizintechnik zu öffentlichen Aufträgen ab 5 Mio. Euro für fünf Jahre beschränkt, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Kanada wiederum reagiert auf US-Maßnahmen mit neuen Quoten und Zöllen auf Stahl und Aluminium.
Die Gespräche zwischen den USA und Japan bleiben festgefahren: Tokio ist bereit, mehr US-LNG und Agrarprodukte zu kaufen, doch Washington hält an hohen Zöllen auf japanische Autos, Stahl und Aluminium fest. Die Unsicherheit belastet vor allem Japans Exportindustrie und schwächt den Yen.
Marktentwicklung: Defensive Sektoren und Rohstoffe gefragt
Trotz der geopolitischen und handelspolitischen Risiken setzten Anleger weiterhin auf empfindliche Werte wie Technologietitel, die sich weiterhin stark zeigten. Doch auch Gold und Öl bleiben gefragt, während zyklische Werte unter Druck stehen. Gerade Titel aus dem Verbrauchsgüterbereich sehen aktuell schwach aus.
Makroökonomischer Kontext: Inflationsdruck und Währungsschwäche
Die Inflation bleibt in Japan und den USA hoch, was die Spielräume für weitere Zinssenkungen begrenzt. In den USA erwarten Analysten eine Jahresinflation von 3 %, während der Dollar unter Druck steht – JPMorgan sieht anhaltende Schwäche, da das Wachstum moderat bleibt und die Investorenrisikobereitschaft nachlässt. In Japan sorgt die Kombination aus steigenden Preisen, schwachem Yen und globalen Handelsrisiken für Unsicherheit; die Regierung prüft eine Reduzierung der Anleihenkäufe für das nächste Jahr, um Marktstörungen zu vermeiden.
Ausblick: Volatilität bleibt hoch
Die Märkte blicken auf eine Woche, die möglicherweise weitere Volatilität mit sich bringt:
Die US-PMI- und BIP-Daten sowie die britischen Wachstumszahlen könnten die Richtung vorgeben. Jede weitere Eskalation im Nahen Osten – etwa eine Blockade der Straße von Hormus – könnte Öl und Gold weiter antreiben und die Aktienmärkte belasten. Die wichtigsten Indizes zeigen sich bisher noch schwach. Der DAX testet momentan ein Widerstandsniveau bei 23.300 Punkten. Eine mögliche Unterstützung könnte bei 23.000 Punkten liegen. Auch der S&P500 steht aktuell in dem Versuch, sich erneut nahe der 6000-Punkte-Marke zu stabilisieren. Eine Unterstützung könnte hier bei ca. 5920 Punkten liegen.
Fazit: Drei Dinge, auf die Anleger jetzt achten müssen
Die Zentralbanken bleiben vorsichtig, aber weitere geldpolitische Hinweise könnten starke Kursbewegungen auslösen.
Die Konjunkturdaten aus den USA und Großbritannien könnten für interessante Bewegungen in der neuen Woche sorgen.
Geopolitische Risiken – insbesondere im Nahen Osten und im Welthandel – bleiben der zentrale Unsicherheitsfaktor. Wer flexibel bleibt und Risiken aktiv steuert, kann auch in dieser volatilen Phase Chancen nutzen und Verluste begrenzen.
Wichtige Entwicklungen wie die Eskalation im Nahen Osten, neue Zölle und Lieferengpässe sowie die fragile Konsumstimmung in den großen Volkswirtschaften werden die Märkte maßgeblich prägen.
Mit dem Start in die letzte Juniwoche 2025 verschärft sich die Unsicherheit an den internationalen Finanzmärkten weiter. Neue geldpolitische Impulse aus den USA, Großbritannien und Japan, frische Konjunkturdaten sowie die momentane Eskalation im Nahen Osten und bestehende Handelskonflikte bestimmen das Bild. Doch nach dem Output der Zentralbanken bleibt offen, ob sich die Märkte wieder beruhigen können. Denn die zuspitzende Lage im Nahen Osten, stockende Handelsgespräche und neue Wirtschaftsdaten könnten die Dynamik stark beeinflussen.
Rückblick: Zentralbanken setzen gemischte Signale – Märkte schwanken
Die Zentralbanken standen in der Vorwoche im Fokus. Die US-Notenbank Fed beließ ihren Leitzins wie erwartet unverändert, signalisierte aber weiterhin zwei mögliche Zinssenkungen für 2025. Innerhalb des Offenmarktausschusses nimmt die Unsicherheit jedoch zu: Sieben von 19 Mitgliedern plädieren inzwischen für keine Zinssenkung mehr in diesem Jahr, da die Inflationsprognose mit 3 % hoch bleibt und das Wachstum sich voraussichtlich abschwächt– ein Szenario, das die Märkte zunehmend verunsichert.
Die Bank of England hielt den Leitzins bei 4,25 %, wobei drei von neun Mitgliedern bereits für eine Senkung stimmten. Die britische Wirtschaft bleibt fragil, die Arbeitslosigkeit steigt leicht und Inflation bleibt weiterhin hoch.
Die Bank of Japan wiederum beließ den Leitzins bei 0,5 % und setzt angesichts der globalen Unsicherheiten auf einen datengesteuerten, flexiblen Kurs. Die Kerninflation stieg im Mai auf 3,7 % – der höchste Wert seit Januar 2023 –, was die geldpolitische Lage zusätzlich erschwert.
Konjunkturdaten als Stimmungsbarometer
Der Wochenauftakt bringt neue US-Einkaufsmanagerindizes (PMI): Zuletzt zeigte der Manufacturing PMI mit 52,3 einen leichten Anstieg, getrieben von robuster Binnennachfrage, aber schwachen Exporten und steigenden Kosten durch neue US-Zölle. Am Donnerstag folgt das US-BIP für das zweite Quartal.
Am Freitag stehen die britischen BIP-Zahlen im Fokus – die Prognosen wurden zwar zuletzt auf 1,1 % für das Gesamtjahr angehoben, doch schwache Einzelhandelsumsätze im Mai und eine fragile Konsumstimmung dämpfen die Erwartungen.
Geopolitik: Nahost-Konflikt als Preistreiber
Über das Wochenende ist der Nahost-Konflikt weiter eskaliert: Israel griff iranische Atomanlagen an, woraufhin der Iran mit Raketenangriffen auf Israel reagierte. Die USA beteiligten sich mit Luftschlägen gegen iranische Ziele. Der Iran droht nun offen mit einer Blockade der Straße von Hormus, was die Ölpreise bereits zeitweise deutlich steigen ließ. Die Diplomatie liegt aktuell weitgehend brach, der UN-Sicherheitsrat ruft zu einem Waffenstillstand auf. Die Lage bleibt angespannt und könnte die Energiepreise weiter antreiben.
Handelskonflikte: Zölle und Lieferengpässe
Gleichzeitig verschärfen sich die Handelskonflikte erneut:
Die USA haben die Zölle auf chinesische Kleinsendungen erhöht, was im Mai zu einem Einbruch der Lieferungen um 40 % führte – ein herber Rückschlag für den grenzüberschreitenden Onlinehandel. China wiederum hat die Ausfuhr von seltenen Erden massiv eingeschränkt; die Exporte halbierten sich im Mai und erreichten den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Dies verschärft die Lage für die globale Auto-, Elektronik- und Rüstungsindustrie.
Die EU hat den Zugang chinesischer Medizintechnik zu öffentlichen Aufträgen ab 5 Mio. Euro für fünf Jahre beschränkt, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Kanada wiederum reagiert auf US-Maßnahmen mit neuen Quoten und Zöllen auf Stahl und Aluminium.
Die Gespräche zwischen den USA und Japan bleiben festgefahren: Tokio ist bereit, mehr US-LNG und Agrarprodukte zu kaufen, doch Washington hält an hohen Zöllen auf japanische Autos, Stahl und Aluminium fest. Die Unsicherheit belastet vor allem Japans Exportindustrie und schwächt den Yen.
Marktentwicklung: Defensive Sektoren und Rohstoffe gefragt
Trotz der geopolitischen und handelspolitischen Risiken setzten Anleger weiterhin auf empfindliche Werte wie Technologietitel, die sich weiterhin stark zeigten. Doch auch Gold und Öl bleiben gefragt, während zyklische Werte unter Druck stehen. Gerade Titel aus dem Verbrauchsgüterbereich sehen aktuell schwach aus.
Makroökonomischer Kontext: Inflationsdruck und Währungsschwäche
Die Inflation bleibt in Japan und den USA hoch, was die Spielräume für weitere Zinssenkungen begrenzt. In den USA erwarten Analysten eine Jahresinflation von 3 %, während der Dollar unter Druck steht – JPMorgan sieht anhaltende Schwäche, da das Wachstum moderat bleibt und die Investorenrisikobereitschaft nachlässt. In Japan sorgt die Kombination aus steigenden Preisen, schwachem Yen und globalen Handelsrisiken für Unsicherheit; die Regierung prüft eine Reduzierung der Anleihenkäufe für das nächste Jahr, um Marktstörungen zu vermeiden.
Ausblick: Volatilität bleibt hoch
Die Märkte blicken auf eine Woche, die möglicherweise weitere Volatilität mit sich bringt:
Die US-PMI- und BIP-Daten sowie die britischen Wachstumszahlen könnten die Richtung vorgeben. Jede weitere Eskalation im Nahen Osten – etwa eine Blockade der Straße von Hormus – könnte Öl und Gold weiter antreiben und die Aktienmärkte belasten. Die wichtigsten Indizes zeigen sich bisher noch schwach. Der DAX testet momentan ein Widerstandsniveau bei 23.300 Punkten. Eine mögliche Unterstützung könnte bei 23.000 Punkten liegen. Auch der S&P500 steht aktuell in dem Versuch, sich erneut nahe der 6000-Punkte-Marke zu stabilisieren. Eine Unterstützung könnte hier bei ca. 5920 Punkten liegen.
Fazit: Drei Dinge, auf die Anleger jetzt achten müssen
Die Zentralbanken bleiben vorsichtig, aber weitere geldpolitische Hinweise könnten starke Kursbewegungen auslösen.
Die Konjunkturdaten aus den USA und Großbritannien könnten für interessante Bewegungen in der neuen Woche sorgen.
Geopolitische Risiken – insbesondere im Nahen Osten und im Welthandel – bleiben der zentrale Unsicherheitsfaktor. Wer flexibel bleibt und Risiken aktiv steuert, kann auch in dieser volatilen Phase Chancen nutzen und Verluste begrenzen.
Wichtige Entwicklungen wie die Eskalation im Nahen Osten, neue Zölle und Lieferengpässe sowie die fragile Konsumstimmung in den großen Volkswirtschaften werden die Märkte maßgeblich prägen.