07.07.2025
Wochenausblick: Geopolitische Entspannung und Tech-Boom treiben Märkte
Wochenausblick: Geopolitische Entspannung und Tech-Boom treiben Märkte
Wochenausblick: Geopolitische Entspannung und Tech-Boom treiben Märkte



Inhalt
Rückblick: Waffenruhe im Nahen Osten - neue Euphorie in den Märkten
Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran, vermittelt durch die USA, Katar und Ägypten, hat die unmittelbare Kriegsgefahr in der Region vorerst gebannt. Für die Märkte bedeutet das eine spürbare Entspannung: Die Sorge vor einer Eskalation mit Auswirkungen auf die Ölversorgung, insbesondere durch eine mögliche Blockade der Straße von Hormus, wich einer vorsichtigen Erleichterung. Die Preise für Gold und WTI-Öl, die während der Krise sehr volatil waren, gaben deutlich nach. Gold rutschte, Anfang der Woche, zeitweise unter 3.300 US-Dollar je Unze, WTI-Öl fiel zeitweise unter 65 US-Dollar je Barrel. Gleichzeitig kehrten Anleger in risikoreichere Anlageklassen zurück. Besonders Tech- und Wachstumswerte profitierten von der verbesserten Stimmung.
Ein zusätzlicher Rückenwind kam aus Washington: Der US-Kongress verabschiedete am Donnerstag Trumps lang angekündigtes Wirtschaftspaket, das sogenannte „Big Beautiful Bill“.
Es sieht massive Steuererleichterungen für mittelständische Unternehmen und eine beschleunigte Abschreibung für Investitionen in KI-Infrastruktur vor. An den Märkten wurde das Programm als wirtschaftsfreundlich gewertet, auch wenn es fiskalpolitisch umstritten bleibt.
Handelsgespräche USA–China: Hoffnung auf Entspannung, zentrale Streitpunkte bleiben
Parallel zur geopolitischen Entspannung rückten die internationalen Handelsgespräche wieder in den Fokus. Die USA und China haben in London ihre Verhandlungen zur Beilegung des Zoll- und Technologiekonflikts fortgesetzt. US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick zeigten sich nach zwei Tagen „produktiv geführter Gespräche“ vorsichtig optimistisch. Im Zentrum steht die Umsetzung der im Mai vereinbarten, vorübergehenden Senkung gegenseitiger Zölle sowie die Lockerung von Exportkontrollen auf Hightech-Produkte.
Besonders wichtig ist dabei der Export von Seltenen Erden aus China, die für westliche Hightech-Industrien unverzichtbar sind. China hat erste Exportlizenzen wieder erteilt, doch die Lieferungen verlaufen langsamer als von den USA erhofft. Die US-Seite stellte in Aussicht, weitere Exportkontrollen, etwa für Chip-Design-Software, zu lockern, sofern Peking bei Seltenen Erden liefert.
Trotz positiver Signale bleiben zentrale Streitpunkte ungelöst, denn die USA fordern eine dauerhafte Öffnung, während China auf Gegenseitigkeit pocht und die US-Sicherheitsbedenken kritisiert. An den Märkten sorgt die Aussicht auf Entspannung für vorsichtigen Optimismus, doch Analysten warnen vor zu viel Euphorie, da die strukturellen Konflikte weiterhin ungelöst sind.
Die kommende Woche dürfte hier ein entscheidender Wendepunkt sein.
Am 9. Juli endet die Frist, die Präsident Trump für die Umsetzung der neuen, einseitigen US-Zölle gesetzt hat. Sollten die laufenden Verhandlungen bis dahin nicht zu einem belastbaren Fortschritt führen, droht eine Eskalation mit flächendeckenden Zollanhebungen von 20% bis zu 34 % auf Importe der Handelspartner, mit potenziell weltwirtschaftlichen Auswirkungen.
US-Tech- und KI-Werte auf Allzeithoch: Rückenwind durch Handelsliberalisierung
Ein zentrales Börsenthema dieser Woche ist der neue Höhenflug der US-Technologie- und KI-Werte. Unternehmen wie Nvidia, Microsoft, Alphabet und AMD erreichten neue Allzeithochs, getragen von einer Kombination aus starker Nachfrage nach KI-Lösungen, positiven Unternehmensnachrichten und den jüngsten Fortschritten in den Handelsgesprächen mit China.
Besonders die Lockerung der US-Exportbeschränkungen für Chip-Design-Software nach China sorgte für einen Schub: Branchengrößen wie Synopsys, Cadence und Siemens bestätigten, dass sie wieder Zugang zum chinesischen Markt erhalten. Das stärkt nicht nur die Umsatzaussichten der Unternehmen, sondern auch die gesamte globale Halbleiter-Lieferkette.
Die Aufnahme von Datadog in den S&P 500 und starke Quartalszahlen von Tesla (mit einem Absatzplus von 3,7 % in China) und Lucid (38 % mehr Auslieferungen) unterstreichen den Boom im Tech-Sektor. Investoren setzen weiterhin auf die Innovationskraft und die Preissetzungsmacht der US-Tech-Giganten, während Rohstoffe wie Gold und Öl an Attraktivität verlieren.
Intel: Strategiewechsel und neue Partnerschaften
Intel stand in dieser Woche besonders im Fokus, nachdem das Unternehmen eine neue strategische Partnerschaft mit mehreren chinesischen und europäischen Technologieanbietern angekündigt hat. Ziel ist es, die eigene Position im Bereich KI-Chips und Cloud-Infrastruktur zu stärken und unabhängiger von geopolitischen Risiken zu werden. Intel reagiert damit auf die verschärften US-Exportkontrollen und die wachsende Konkurrenz aus Asien. Im Rahmen der neuen Strategie sollen sowohl Fertigungskapazitäten in Europa ausgebaut als auch neue Forschungspartnerschaften in China und Südkorea eingegangen werden. Analysten bewerten die Initiative als wichtigen Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und das Vertrauen der Investoren nach zuletzt schwächeren Quartalszahlen zurückzugewinnen. Die Intel-Aktie reagierte mit deutlichen Kursgewinnen und trug zur allgemeinen Stärke des Halbleitersektors bei.
Makroökonomische Trends: Währungen, Zentralbanken und globale Unsicherheiten
Abseits der Sektoren sorgten auch makroökonomische Entwicklungen für Bewegung. Die US-Notenbank Fed bleibt angesichts einer Inflation von 3 % vorsichtig und sieht aktuell wenig Spielraum für Zinssenkungen. In Europa sorgt der starke Euro für Diskussionen: Die EZB ist zunehmend besorgt, dass eine zu starke Gemeinschaftswährung die Inflation weiter drückt und die Exportchancen verschlechtert. Unternehmen sichern sich verstärkt gegen Währungsschwankungen ab, was die Kosten erhöht. In China bleibt das Wachstum trotz aller Handelsfortschritte unter Druck: Der Caixin Services PMI fiel auf 50,6, Überschwemmungen im Norden und Westen des Landes belasten zusätzlich die Konjunktur. In Japan setzt die Notenbank auf eine mögliche geldpolitische Straffung, sollte es im US-Handel zu Fortschritten kommen, ein Signal, das den Yen stützt und ausländische Investoren anzieht.
Fazit
Die zweite Juliwoche 2025 ist geprägt von einer seltenen Gleichzeitigkeit aus geopolitischer Entspannung, neuen Allzeithochs im US-Tech-Sektor, strategischen Weichenstellungen bei Branchengrößen wie Intel und anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten. Die Märkte bleiben hochsensibel für jede neue Nachricht, sei es aus dem Nahen Osten, von den internationalen Handelsgesprächen oder aus den Zentralbanken. Wer flexibel bleibt und die Entwicklungen aufmerksam verfolgt, kann in diesem Umfeld Chancen nutzen und Risiken gezielt steuern.
Rückblick: Waffenruhe im Nahen Osten - neue Euphorie in den Märkten
Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran, vermittelt durch die USA, Katar und Ägypten, hat die unmittelbare Kriegsgefahr in der Region vorerst gebannt. Für die Märkte bedeutet das eine spürbare Entspannung: Die Sorge vor einer Eskalation mit Auswirkungen auf die Ölversorgung, insbesondere durch eine mögliche Blockade der Straße von Hormus, wich einer vorsichtigen Erleichterung. Die Preise für Gold und WTI-Öl, die während der Krise sehr volatil waren, gaben deutlich nach. Gold rutschte, Anfang der Woche, zeitweise unter 3.300 US-Dollar je Unze, WTI-Öl fiel zeitweise unter 65 US-Dollar je Barrel. Gleichzeitig kehrten Anleger in risikoreichere Anlageklassen zurück. Besonders Tech- und Wachstumswerte profitierten von der verbesserten Stimmung.
Ein zusätzlicher Rückenwind kam aus Washington: Der US-Kongress verabschiedete am Donnerstag Trumps lang angekündigtes Wirtschaftspaket, das sogenannte „Big Beautiful Bill“.
Es sieht massive Steuererleichterungen für mittelständische Unternehmen und eine beschleunigte Abschreibung für Investitionen in KI-Infrastruktur vor. An den Märkten wurde das Programm als wirtschaftsfreundlich gewertet, auch wenn es fiskalpolitisch umstritten bleibt.
Handelsgespräche USA–China: Hoffnung auf Entspannung, zentrale Streitpunkte bleiben
Parallel zur geopolitischen Entspannung rückten die internationalen Handelsgespräche wieder in den Fokus. Die USA und China haben in London ihre Verhandlungen zur Beilegung des Zoll- und Technologiekonflikts fortgesetzt. US-Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick zeigten sich nach zwei Tagen „produktiv geführter Gespräche“ vorsichtig optimistisch. Im Zentrum steht die Umsetzung der im Mai vereinbarten, vorübergehenden Senkung gegenseitiger Zölle sowie die Lockerung von Exportkontrollen auf Hightech-Produkte.
Besonders wichtig ist dabei der Export von Seltenen Erden aus China, die für westliche Hightech-Industrien unverzichtbar sind. China hat erste Exportlizenzen wieder erteilt, doch die Lieferungen verlaufen langsamer als von den USA erhofft. Die US-Seite stellte in Aussicht, weitere Exportkontrollen, etwa für Chip-Design-Software, zu lockern, sofern Peking bei Seltenen Erden liefert.
Trotz positiver Signale bleiben zentrale Streitpunkte ungelöst, denn die USA fordern eine dauerhafte Öffnung, während China auf Gegenseitigkeit pocht und die US-Sicherheitsbedenken kritisiert. An den Märkten sorgt die Aussicht auf Entspannung für vorsichtigen Optimismus, doch Analysten warnen vor zu viel Euphorie, da die strukturellen Konflikte weiterhin ungelöst sind.
Die kommende Woche dürfte hier ein entscheidender Wendepunkt sein.
Am 9. Juli endet die Frist, die Präsident Trump für die Umsetzung der neuen, einseitigen US-Zölle gesetzt hat. Sollten die laufenden Verhandlungen bis dahin nicht zu einem belastbaren Fortschritt führen, droht eine Eskalation mit flächendeckenden Zollanhebungen von 20% bis zu 34 % auf Importe der Handelspartner, mit potenziell weltwirtschaftlichen Auswirkungen.
US-Tech- und KI-Werte auf Allzeithoch: Rückenwind durch Handelsliberalisierung
Ein zentrales Börsenthema dieser Woche ist der neue Höhenflug der US-Technologie- und KI-Werte. Unternehmen wie Nvidia, Microsoft, Alphabet und AMD erreichten neue Allzeithochs, getragen von einer Kombination aus starker Nachfrage nach KI-Lösungen, positiven Unternehmensnachrichten und den jüngsten Fortschritten in den Handelsgesprächen mit China.
Besonders die Lockerung der US-Exportbeschränkungen für Chip-Design-Software nach China sorgte für einen Schub: Branchengrößen wie Synopsys, Cadence und Siemens bestätigten, dass sie wieder Zugang zum chinesischen Markt erhalten. Das stärkt nicht nur die Umsatzaussichten der Unternehmen, sondern auch die gesamte globale Halbleiter-Lieferkette.
Die Aufnahme von Datadog in den S&P 500 und starke Quartalszahlen von Tesla (mit einem Absatzplus von 3,7 % in China) und Lucid (38 % mehr Auslieferungen) unterstreichen den Boom im Tech-Sektor. Investoren setzen weiterhin auf die Innovationskraft und die Preissetzungsmacht der US-Tech-Giganten, während Rohstoffe wie Gold und Öl an Attraktivität verlieren.
Intel: Strategiewechsel und neue Partnerschaften
Intel stand in dieser Woche besonders im Fokus, nachdem das Unternehmen eine neue strategische Partnerschaft mit mehreren chinesischen und europäischen Technologieanbietern angekündigt hat. Ziel ist es, die eigene Position im Bereich KI-Chips und Cloud-Infrastruktur zu stärken und unabhängiger von geopolitischen Risiken zu werden. Intel reagiert damit auf die verschärften US-Exportkontrollen und die wachsende Konkurrenz aus Asien. Im Rahmen der neuen Strategie sollen sowohl Fertigungskapazitäten in Europa ausgebaut als auch neue Forschungspartnerschaften in China und Südkorea eingegangen werden. Analysten bewerten die Initiative als wichtigen Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und das Vertrauen der Investoren nach zuletzt schwächeren Quartalszahlen zurückzugewinnen. Die Intel-Aktie reagierte mit deutlichen Kursgewinnen und trug zur allgemeinen Stärke des Halbleitersektors bei.
Makroökonomische Trends: Währungen, Zentralbanken und globale Unsicherheiten
Abseits der Sektoren sorgten auch makroökonomische Entwicklungen für Bewegung. Die US-Notenbank Fed bleibt angesichts einer Inflation von 3 % vorsichtig und sieht aktuell wenig Spielraum für Zinssenkungen. In Europa sorgt der starke Euro für Diskussionen: Die EZB ist zunehmend besorgt, dass eine zu starke Gemeinschaftswährung die Inflation weiter drückt und die Exportchancen verschlechtert. Unternehmen sichern sich verstärkt gegen Währungsschwankungen ab, was die Kosten erhöht. In China bleibt das Wachstum trotz aller Handelsfortschritte unter Druck: Der Caixin Services PMI fiel auf 50,6, Überschwemmungen im Norden und Westen des Landes belasten zusätzlich die Konjunktur. In Japan setzt die Notenbank auf eine mögliche geldpolitische Straffung, sollte es im US-Handel zu Fortschritten kommen, ein Signal, das den Yen stützt und ausländische Investoren anzieht.
Fazit
Die zweite Juliwoche 2025 ist geprägt von einer seltenen Gleichzeitigkeit aus geopolitischer Entspannung, neuen Allzeithochs im US-Tech-Sektor, strategischen Weichenstellungen bei Branchengrößen wie Intel und anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten. Die Märkte bleiben hochsensibel für jede neue Nachricht, sei es aus dem Nahen Osten, von den internationalen Handelsgesprächen oder aus den Zentralbanken. Wer flexibel bleibt und die Entwicklungen aufmerksam verfolgt, kann in diesem Umfeld Chancen nutzen und Risiken gezielt steuern.