11.08.2025

Wochenausblick: Neues Level im Zollchaos inmitten der Earnings-Season

Wochenausblick: Neues Level im Zollchaos inmitten der Earnings-Season

Wochenausblick: Neues Level im Zollchaos inmitten der Earnings-Season

Inhalt

Die Vorwoche stand im Zeichen einer deutlichen Eskalation der US-Handelspolitik, starker Unternehmensberichte und volatiler Währungsbewegungen – Dynamiken, die auch in der neuen Woche die Märkte maßgeblich prägen könnten.

Rückblick auf die Vorwoche

Die USA haben wirksame Zölle auf Importwaren aus über 90 Ländern verhängt, darunter die EU, Indien, Taiwan und Thailand, mit Tarifen von bis zu 50% – etwa 50% auf Kupferimporte und 25% auf verschiedene Produkte aus Japan und Südkorea. Diese Zölle führen zu spürbaren Kostensteigerungen für Verbraucher und Unternehmen und erschweren global die Lieferketten.

Trotz dieser Belastungen überraschten viele US-Unternehmen, vor allem im Technologiesektor, mit starken Quartalszahlen. Apple meldete Rekordumsätze, und der S&P 500 erreichte wieder Gewinnwachstumsraten von über 10% im Jahresvergleich für das zweite Quartal.

Parallel verstärkte sich der US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen weiter und erholte sich zeitweise auf knapp 148 Yen pro US-Dollar. Ursache sind die unterschiedliche Geldpolitik der Fed (restriktiv) und der BoJ (expansiv) sowie die Unsicherheit durch die Handelskonflikte. Diese Dynamik belastet insbesondere japanische Exporteure und erhöht den Inflationsdruck in Japan.

Die Aktienmärkte setzten ihre Rally an den Rekordhochs fort: Der DAX stieg zeitweise auf über 24.200 Punkte, der S&P 500 erreichte etwa 6.300 Punkte, Nasdaq lag bei 23.500 Punkten. Dabei waren vor allem US-Technologiewerte die Zugpferde, getrieben durch starke Nachfrage nach KI-Chips. Nvidia erreichte mit 183,88 US-Dollar ein neues Allzeithoch und ist als erstes Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 4 Billionen US-Dollar bewertet.

Auswirkungen der US-Zölle und mögliche globale Gegenmaßnahmen

Die neuen US-Zölle, die ab Anfang August 2025 in Kraft getreten sind, sehen für die EU einen allgemeinen Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten Warenimporte in die USA vor. Ursprünglich waren deutlich höhere Zölle von bis zu 30 Prozent angekündigt worden, doch nach Verhandlungen zwischen EU und USA konnte eine Einigung auf diese Obergrenze von 15 Prozent erzielt werden, die für fast alle EU-Ausfuhren gilt, inklusive Pkw und Kfz-Teilen, die zuvor mit bis zu 27,5 Prozent belastet wurden. Für sensible Bereiche wie Flugzeuge, bestimmte Chemikalien, Generika und einige landwirtschaftliche Produkte gelten Ausnahmen oder niedrigere Zollsätze beziehungsweise vorübergehende Zollfreiheit.

Parallel dazu bestehen erhebliche Spannungen mit China und Indien: China sieht sich weiterhin hohen Zöllen gegenüber, die teilweise verschärft wurden, während die Verhandlungsposition Indiens schwieriger ist, da Indien wegen seiner Ölimporte aus Russland einen zusätzlichen Zollaufschlag von 25 Prozent erhalten hat. Indien stellt sich aktuell gegen viele US-Forderungen, was die Handelsgespräche belastet und eine weitere Eskalation der Konflikte wahrscheinlich macht.

Die neuen Zölle werden Unsicherheit schaffen und teilweise bereits spürbare Preiserhöhungen und Lieferkettenprobleme verursachen. Die politischen Entwicklungen dürften für Kursschwankungen vor allem in exportabhängigen Branchen sorgen.

Berichtssaison und Unternehmenszahlen als Stimmungsanker

Wie in der vergangenen Woche stehen einige Quartalsberichte zur Veröffentlichung an und könnten die Richtung an den Märkten entscheidend bestimmen. Dazu gehören beispielsweise die US-Unternehmen Cisco oder Applied Materials aus dem Tech-Bereich. Die zuletzt starken Tech-Ergebnisse setzen hohe Erwartungen. Investoren achten zudem auf Hinweise, wie die Zölle und die geopolitischen Unsicherheiten die Geschäftsprognosen beeinflussen.

Aktienmärkte auf Rekordkurs – Korrekturpotenziale prüfen

Trotz der Rekordhochs bei DAX, S&P 500 und Nasdaq zeigen technische Indikatoren teilweise Überdehnungen. Kurzfristig sind Gewinnmitnahmen und volatile Seitwärtsbewegungen grundsätzlich möglich. Dabei bleiben die US-Techwerte, allen voran Nvidia und andere KI-Spezialisten, der Hauptmotor. Das Wachstumspotenzial von KI- und Cloud-Lösungen sorgt für eine anhaltende Anlegernachfrage, auch wenn die hohen Bewertungen eine erhöhte Volatilität bedeuten.

Fazit

• Handelskonflikte genau beobachten: Neue Zölle und etwaige Reaktionen können unvermittelt Marktbewegungen auslösen, vor allem in exportlastigen Branchen.

• Earnings im Blick behalten: Die Berichtssaison bietet Chancen, vor allem im Tech-Sektor. Überraschungen können kurzfristig starke Kursbewegungen verursachen. Oft ist nicht nur das Unternehmen betroffen, welches die Zahlen veröffentlicht, sondern auch andere Titel aus derselben Branche.

• In dieser komplexen Lage empfiehlt es sich, flexibel zu bleiben, Marktbewegungen genau zu verfolgen und Risiken konsequent zu steuern, um Chancen zu nutzen und Verluste zu minimieren.

Die Vorwoche stand im Zeichen einer deutlichen Eskalation der US-Handelspolitik, starker Unternehmensberichte und volatiler Währungsbewegungen – Dynamiken, die auch in der neuen Woche die Märkte maßgeblich prägen könnten.

Rückblick auf die Vorwoche

Die USA haben wirksame Zölle auf Importwaren aus über 90 Ländern verhängt, darunter die EU, Indien, Taiwan und Thailand, mit Tarifen von bis zu 50% – etwa 50% auf Kupferimporte und 25% auf verschiedene Produkte aus Japan und Südkorea. Diese Zölle führen zu spürbaren Kostensteigerungen für Verbraucher und Unternehmen und erschweren global die Lieferketten.

Trotz dieser Belastungen überraschten viele US-Unternehmen, vor allem im Technologiesektor, mit starken Quartalszahlen. Apple meldete Rekordumsätze, und der S&P 500 erreichte wieder Gewinnwachstumsraten von über 10% im Jahresvergleich für das zweite Quartal.

Parallel verstärkte sich der US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen weiter und erholte sich zeitweise auf knapp 148 Yen pro US-Dollar. Ursache sind die unterschiedliche Geldpolitik der Fed (restriktiv) und der BoJ (expansiv) sowie die Unsicherheit durch die Handelskonflikte. Diese Dynamik belastet insbesondere japanische Exporteure und erhöht den Inflationsdruck in Japan.

Die Aktienmärkte setzten ihre Rally an den Rekordhochs fort: Der DAX stieg zeitweise auf über 24.200 Punkte, der S&P 500 erreichte etwa 6.300 Punkte, Nasdaq lag bei 23.500 Punkten. Dabei waren vor allem US-Technologiewerte die Zugpferde, getrieben durch starke Nachfrage nach KI-Chips. Nvidia erreichte mit 183,88 US-Dollar ein neues Allzeithoch und ist als erstes Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 4 Billionen US-Dollar bewertet.

Auswirkungen der US-Zölle und mögliche globale Gegenmaßnahmen

Die neuen US-Zölle, die ab Anfang August 2025 in Kraft getreten sind, sehen für die EU einen allgemeinen Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten Warenimporte in die USA vor. Ursprünglich waren deutlich höhere Zölle von bis zu 30 Prozent angekündigt worden, doch nach Verhandlungen zwischen EU und USA konnte eine Einigung auf diese Obergrenze von 15 Prozent erzielt werden, die für fast alle EU-Ausfuhren gilt, inklusive Pkw und Kfz-Teilen, die zuvor mit bis zu 27,5 Prozent belastet wurden. Für sensible Bereiche wie Flugzeuge, bestimmte Chemikalien, Generika und einige landwirtschaftliche Produkte gelten Ausnahmen oder niedrigere Zollsätze beziehungsweise vorübergehende Zollfreiheit.

Parallel dazu bestehen erhebliche Spannungen mit China und Indien: China sieht sich weiterhin hohen Zöllen gegenüber, die teilweise verschärft wurden, während die Verhandlungsposition Indiens schwieriger ist, da Indien wegen seiner Ölimporte aus Russland einen zusätzlichen Zollaufschlag von 25 Prozent erhalten hat. Indien stellt sich aktuell gegen viele US-Forderungen, was die Handelsgespräche belastet und eine weitere Eskalation der Konflikte wahrscheinlich macht.

Die neuen Zölle werden Unsicherheit schaffen und teilweise bereits spürbare Preiserhöhungen und Lieferkettenprobleme verursachen. Die politischen Entwicklungen dürften für Kursschwankungen vor allem in exportabhängigen Branchen sorgen.

Berichtssaison und Unternehmenszahlen als Stimmungsanker

Wie in der vergangenen Woche stehen einige Quartalsberichte zur Veröffentlichung an und könnten die Richtung an den Märkten entscheidend bestimmen. Dazu gehören beispielsweise die US-Unternehmen Cisco oder Applied Materials aus dem Tech-Bereich. Die zuletzt starken Tech-Ergebnisse setzen hohe Erwartungen. Investoren achten zudem auf Hinweise, wie die Zölle und die geopolitischen Unsicherheiten die Geschäftsprognosen beeinflussen.

Aktienmärkte auf Rekordkurs – Korrekturpotenziale prüfen

Trotz der Rekordhochs bei DAX, S&P 500 und Nasdaq zeigen technische Indikatoren teilweise Überdehnungen. Kurzfristig sind Gewinnmitnahmen und volatile Seitwärtsbewegungen grundsätzlich möglich. Dabei bleiben die US-Techwerte, allen voran Nvidia und andere KI-Spezialisten, der Hauptmotor. Das Wachstumspotenzial von KI- und Cloud-Lösungen sorgt für eine anhaltende Anlegernachfrage, auch wenn die hohen Bewertungen eine erhöhte Volatilität bedeuten.

Fazit

• Handelskonflikte genau beobachten: Neue Zölle und etwaige Reaktionen können unvermittelt Marktbewegungen auslösen, vor allem in exportlastigen Branchen.

• Earnings im Blick behalten: Die Berichtssaison bietet Chancen, vor allem im Tech-Sektor. Überraschungen können kurzfristig starke Kursbewegungen verursachen. Oft ist nicht nur das Unternehmen betroffen, welches die Zahlen veröffentlicht, sondern auch andere Titel aus derselben Branche.

• In dieser komplexen Lage empfiehlt es sich, flexibel zu bleiben, Marktbewegungen genau zu verfolgen und Risiken konsequent zu steuern, um Chancen zu nutzen und Verluste zu minimieren.