19.11.2025
Wochenausblick: Neue Volatilität nach Shutdown-Ende
Wochenausblick: Neue Volatilität nach Shutdown-Ende
Wochenausblick: Neue Volatilität nach Shutdown-Ende



Inhalt
Kurzrückblick auf KW 46
Ende des Shutdowns – nun wird es volatil
Die US-Regierung hat nach einem beispiellosen 43-tägigen Shutdown vorerst wieder die Arbeit aufgenommen – das Übergangsbudget bedeutet, Behörden und große Teile der Verwaltung gehen in den Normalbetrieb zurück, zentrale Wirtschaftsindikatoren, die zuletzt nicht veröffentlicht wurden, kommen jetzt geballt auf den Markt. Das sorgt sowohl für Nachholbewegungen bei makroökonomischen Daten als auch für Unsicherheit: Viele Anleger und Entscheidungsträger hatten in den vergangenen Wochen kaum Orientierung, was die Zahlen tatsächlich hergeben, und so sind mögliche Überraschungseffekte – etwa bei Inflation oder Arbeitsmarkt – diese Woche ein entscheidender Treiber für die Marktvolatilität. Das BIP des vierten Quartals bleibt vom Shutdown spürbar belastet, Rückstände beim Behördenprozess ziehen sich zudem noch einige Wochen durch.
Ausblick auf KW 47
Zu erwartende Earnings
Mit dem zurückgekehrten Datenfluss stehen in den kommenden Tagen insbesondere die Unternehmensberichte und Ausblicke der Tech- und Infrastruktur-Riesen im Fokus: Nvidia, der KI-Chip-Gigant, legt am 19. November seine Zahlen vor – und der Markt erwartet nichts weniger als ein „Super Bowl“ für Künstliche Intelligenz. Mit angepeilten 55 Milliarden Dollar Umsatz und 1,23 Dollar Gewinn je Aktie ist der Wachstumsdruck enorm. Die Nachfrage nach den Blackwell-GPUs für Rechenzentren bleibt hoch, und der Ausblick zu Margen und weiteren Lieferverträgen wird zum Prüfstein: Sollte Nvidia positive Überraschungen liefern, könnte das Momentum im Tech-Sektor nochmals Fahrt aufnehmen, Vorsicht bei Exportbeschränkungen oder Lieferengpässen dürfte das Sentiment dagegen dämpfen.
Auch Target, einer der größten US-Einzelhändler, und Palo Alto Networks, Cybersecurity-Spezialist mit enormen Wachstumsambitionen, veröffentlichen diese Woche ihre Ergebnisse. Target kämpft mit den Folgen schwächerer Verbraucherstimmung und Kostendruck, bleibt aber mit seinem Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft spannend. Palo Alto’s ambitionierte Ziele und zuletzt hohe Insiderverkäufe rücken die Erwartungen und Margen in den Vordergrund: Insgesamt steht diese Berichtswoche für mögliche Richtungsentscheidungen – nicht nur für Einzelwerte, sondern für die Assetallokation im Tech- und Infrastrukturbereich allgemein.
Zinspause kann für anhaltenden Unmut sorgen
Parallel orientieren sich Zinspolitik und Zentralbanken zunehmend an den neuen Makrodaten. Die Fed hat nach den beiden Zinssenkungen im Herbst den Fuß vom Gas genommen und signalisiert, vorerst auf frische Konjunktursignale zu warten. Stimmen im Offenmarktausschuss bleiben vorsichtig – der Arbeitsmarkt ist stabil, die Inflation sinkt zwar, liegt aber etwas über dem Ziel. Die EZB verharrt ebenfalls auf aktueller Zinshöhe von 2 % und stellt weitere Schritte frühestens für 2026 in Aussicht. In diesem Umfeld werden die Märkte insbesondere auf die Geschwindigkeit möglicher Anpassungen bei Inflation und Konsum achten: Ein zu zögerlicher oder überraschter Kurswechsel der Notenbanken kann die Volatilität weiter anfachen, während ein klarer Datentrend die Erwartungen stabilisiert.
Weitere Entwicklungen – Anleihen, Rohstoffe und co.
Bei den Anleihen geht die Maschine langsam wieder in den Takt: US-Treasury-Händler positionieren sich vorsichtig, setzen eher auf längere Laufzeiten und sehen nur begrenztes Potenzial für stark sinkende Renditen. Die Defizite der US-Regierung, die anhaltenden Emissionen und die Signale der Fed, nicht sofort weiter zu lockern, halten den Optimismus im Zaum. In Europa hilft die Entspannung bei der Inflation und der schwache Euro zwar den Anleihemärkten, ein kräftiger Wachstumsschub bleibt aber aus – Anleger sind defensiv und halten Ausschau nach Frühindikatoren, wie etwa den PMIs oder neuen EU-Fiskalregeln, die nicht nur für die Risikoaversion, sondern auch die Spreads zwischen deutschen und südeuropäischen Staatsanleihen maßgeblich sind.
Gold- und Minenwerte bleiben als kurzfristige Sentimentindikatoren spannend, Zucker zeigt nach Preisrutsch wenig Erholungschancen – Trader sind hier weiter bärisch. Bei den Unternehmensdaten im Tech-Segment sorgt insbesondere der erwartete Megadeal im Bereich Datacenter für nachhaltige Unterstützung bei Infrastrukturaktien, während bei Supermicro und Netflix die Zahlen gemischte Reaktionen auslösen. Netflix punktet mit Wachstum im Werbemodell und plant einen Aktiensplit, Supermicro bleibt bei KI-Servern strategisch gefragt, muss aber Margendruck und hohe Bewertung verdauen.
Fazit
In Summe: Diese Woche ist geprägt von der Verarbeitung nachgeholter US-Daten, Unternehmensberichten aus Schlüsselbranchen und einer von Daten abhängigen Geldpolitik. In Europa und den USA bleiben Investoren vorsichtig optimistisch – die Gefahr einer akuten Rezession ist vorerst gebannt, aber echte Wachstumstreiber fehlen. Entscheidend bleibt, ob die globalen Impulse (insbesondere aus China und dem weltweiten Exportbereich) den Trend nachhaltig drehen können, oder ob sich die Märkte in eine Phase der Stagnation und Seitwärtsbewegung einpendeln. Für Marktteilnehmer bedeutet das erhöhte Aufmerksamkeit für wichtige Frühindikatoren und die rasche Anpassung der Assetgewichtung an neue Fakten.
Kurzrückblick auf KW 46
Ende des Shutdowns – nun wird es volatil
Die US-Regierung hat nach einem beispiellosen 43-tägigen Shutdown vorerst wieder die Arbeit aufgenommen – das Übergangsbudget bedeutet, Behörden und große Teile der Verwaltung gehen in den Normalbetrieb zurück, zentrale Wirtschaftsindikatoren, die zuletzt nicht veröffentlicht wurden, kommen jetzt geballt auf den Markt. Das sorgt sowohl für Nachholbewegungen bei makroökonomischen Daten als auch für Unsicherheit: Viele Anleger und Entscheidungsträger hatten in den vergangenen Wochen kaum Orientierung, was die Zahlen tatsächlich hergeben, und so sind mögliche Überraschungseffekte – etwa bei Inflation oder Arbeitsmarkt – diese Woche ein entscheidender Treiber für die Marktvolatilität. Das BIP des vierten Quartals bleibt vom Shutdown spürbar belastet, Rückstände beim Behördenprozess ziehen sich zudem noch einige Wochen durch.
Ausblick auf KW 47
Zu erwartende Earnings
Mit dem zurückgekehrten Datenfluss stehen in den kommenden Tagen insbesondere die Unternehmensberichte und Ausblicke der Tech- und Infrastruktur-Riesen im Fokus: Nvidia, der KI-Chip-Gigant, legt am 19. November seine Zahlen vor – und der Markt erwartet nichts weniger als ein „Super Bowl“ für Künstliche Intelligenz. Mit angepeilten 55 Milliarden Dollar Umsatz und 1,23 Dollar Gewinn je Aktie ist der Wachstumsdruck enorm. Die Nachfrage nach den Blackwell-GPUs für Rechenzentren bleibt hoch, und der Ausblick zu Margen und weiteren Lieferverträgen wird zum Prüfstein: Sollte Nvidia positive Überraschungen liefern, könnte das Momentum im Tech-Sektor nochmals Fahrt aufnehmen, Vorsicht bei Exportbeschränkungen oder Lieferengpässen dürfte das Sentiment dagegen dämpfen.
Auch Target, einer der größten US-Einzelhändler, und Palo Alto Networks, Cybersecurity-Spezialist mit enormen Wachstumsambitionen, veröffentlichen diese Woche ihre Ergebnisse. Target kämpft mit den Folgen schwächerer Verbraucherstimmung und Kostendruck, bleibt aber mit seinem Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft spannend. Palo Alto’s ambitionierte Ziele und zuletzt hohe Insiderverkäufe rücken die Erwartungen und Margen in den Vordergrund: Insgesamt steht diese Berichtswoche für mögliche Richtungsentscheidungen – nicht nur für Einzelwerte, sondern für die Assetallokation im Tech- und Infrastrukturbereich allgemein.
Zinspause kann für anhaltenden Unmut sorgen
Parallel orientieren sich Zinspolitik und Zentralbanken zunehmend an den neuen Makrodaten. Die Fed hat nach den beiden Zinssenkungen im Herbst den Fuß vom Gas genommen und signalisiert, vorerst auf frische Konjunktursignale zu warten. Stimmen im Offenmarktausschuss bleiben vorsichtig – der Arbeitsmarkt ist stabil, die Inflation sinkt zwar, liegt aber etwas über dem Ziel. Die EZB verharrt ebenfalls auf aktueller Zinshöhe von 2 % und stellt weitere Schritte frühestens für 2026 in Aussicht. In diesem Umfeld werden die Märkte insbesondere auf die Geschwindigkeit möglicher Anpassungen bei Inflation und Konsum achten: Ein zu zögerlicher oder überraschter Kurswechsel der Notenbanken kann die Volatilität weiter anfachen, während ein klarer Datentrend die Erwartungen stabilisiert.
Weitere Entwicklungen – Anleihen, Rohstoffe und co.
Bei den Anleihen geht die Maschine langsam wieder in den Takt: US-Treasury-Händler positionieren sich vorsichtig, setzen eher auf längere Laufzeiten und sehen nur begrenztes Potenzial für stark sinkende Renditen. Die Defizite der US-Regierung, die anhaltenden Emissionen und die Signale der Fed, nicht sofort weiter zu lockern, halten den Optimismus im Zaum. In Europa hilft die Entspannung bei der Inflation und der schwache Euro zwar den Anleihemärkten, ein kräftiger Wachstumsschub bleibt aber aus – Anleger sind defensiv und halten Ausschau nach Frühindikatoren, wie etwa den PMIs oder neuen EU-Fiskalregeln, die nicht nur für die Risikoaversion, sondern auch die Spreads zwischen deutschen und südeuropäischen Staatsanleihen maßgeblich sind.
Gold- und Minenwerte bleiben als kurzfristige Sentimentindikatoren spannend, Zucker zeigt nach Preisrutsch wenig Erholungschancen – Trader sind hier weiter bärisch. Bei den Unternehmensdaten im Tech-Segment sorgt insbesondere der erwartete Megadeal im Bereich Datacenter für nachhaltige Unterstützung bei Infrastrukturaktien, während bei Supermicro und Netflix die Zahlen gemischte Reaktionen auslösen. Netflix punktet mit Wachstum im Werbemodell und plant einen Aktiensplit, Supermicro bleibt bei KI-Servern strategisch gefragt, muss aber Margendruck und hohe Bewertung verdauen.
Fazit
In Summe: Diese Woche ist geprägt von der Verarbeitung nachgeholter US-Daten, Unternehmensberichten aus Schlüsselbranchen und einer von Daten abhängigen Geldpolitik. In Europa und den USA bleiben Investoren vorsichtig optimistisch – die Gefahr einer akuten Rezession ist vorerst gebannt, aber echte Wachstumstreiber fehlen. Entscheidend bleibt, ob die globalen Impulse (insbesondere aus China und dem weltweiten Exportbereich) den Trend nachhaltig drehen können, oder ob sich die Märkte in eine Phase der Stagnation und Seitwärtsbewegung einpendeln. Für Marktteilnehmer bedeutet das erhöhte Aufmerksamkeit für wichtige Frühindikatoren und die rasche Anpassung der Assetgewichtung an neue Fakten.
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